Kämpfe den guten Kampf

Jürgen Ferrary
1. Dezember 2024

Witz

Als ich Kind war, kannte jeder von uns mindestens einen Witz des Komikers Otto. Ein Witz handelte vom Fußball, und obwohl ich nie ein großer Fan war, mochte ich diesen ganz besonders: „Die Ostfriesen und die Bayern spielen Fußball. Da fährt ein Zug in der Nähe vorbei und pfeift. Die Ostfriesen denken, das Spiel ist zu Ende, und gehen nach Hause. (Pause) Eine halbe Stunde später fällt das erste Tor für die Bayern.“

Kämpfe den guten Kampf

Wenn der gute Paulus seine Briefe heute und nicht vor fast 2000 Jahren verfassen würde, er würde vielleicht Worte nutzen, die wir aus dem Fußball kennen. In seinem 1. Brief an seinen Freund Timotheus zumindest nutzt er ein Wort, das auch im Sport verwendet wurde, aber auch beim Militär. Es geht um das Wort „Kämpfen“.

Paulus schreibt: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens. Halte an dem ewigen Leben fest, zu dem Gott dich berufen hat und für das du ein gutes Bekenntnis vor vielen Zeugen abgelegt hast!“ (1. Timotheus 6, 12). Paulus zeigt auf, dass der Glaube ein Kampf sein kann, zwar kein Kampf mit Schwert und Schild, wohl aber ein Kampf verglichen mit dem beim Sport oder beim Militär, ein geistlicher Kampf um und für unseren Glauben.

Geistlicher Kampf

In einem Kampf setzt jemand seine Waffen, seine Begabung und sein Können ein, um den Kampf für sich zu entscheiden. Und genauso sollen wir geistlich für unseren Glauben kämpfen, der durch äußere Umstände immer wieder angegriffen wird.

Wir sind dazu berufen, die Herausforderungen, denen wir im Leben begegnen, im Glauben zu überwinden und den Verführungen zum Bösen zu widerstehen. Dass das nicht immer leicht ist, sieht man schnell, ansonsten würde man die Christen in der Gesellschaft ja an ihrem Verhalten sofort erkennen und von anderen Menschen unterscheiden können.

Kämpfer für die Wahrheit

Paulus selbst war, bevor er Christ wurde, ein Kämpfer, aber er kämpfte für die falschen Ziele. Er bekämpfte Menschen, die sich zu Jesus hielten, und später sagte er sogar, er bekämpfte damit Jesus selbst. Er kämpfte mit Waffen und kämpfte für falsche Ziele.

Aber nachdem ihm Jesus auf dem Weg nach Damaskus erschienen war, „bekehrte“ sich Paulus und wurde zu einem wirklichen Kämpfer, nämlich zu einem Kämpfer für die Wahrheit, der kein Schwert braucht.

Halte fest!

Ein zweites Thema in diesem Vers ist das ewige Leben. Paulus fordert Timotheus eindringlich auf, daran festzuhalten. Ich sehe das immer wieder bei Menschen, die sich irgendwann für Jesus entscheiden und merken, dass er lebt, dass er heute noch rettet, heute noch handelt. Oft haben diese Menschen eine große Leidenschaft, das, was sie selbst erlebt haben, an andere weiterzugeben.

Aber viel zu oft lässt diese Leidenschaft irgendwann nach, weil der Alltag ihnen diese Leidenschaft raubt. Deswegen sagt Paulus: „Halte am ewigen Leben fest!“ Damit meint er nicht nur: Lege deinen Glauben nicht wieder in die Schublade. Viele bleiben ja ihrer Gemeinde treu und bringen sich dort ein.

Gib nicht auf

Was Paulus meint, ist: Halte dein Ziel vor Augen. Genauso, wie ein Fußballspieler nicht nach 30 Minuten denkt, das Spiel wäre ja Alltag und plötzlich sein Picknickbrot herausholt, um eine kleine Pause zu machen, sondern bis zur letzten Minute um den Sieg kämpft, so sollen wir auch das große Ziel und die vielen kleinen Ziele vor Augen behalten, zu denen uns Gott berufen hat.

Er sagt: „Gib nicht auf. Halte fest daran! Lass dich immer wieder neu anstecken und begeistern mit dem Feuer, das Gott dir schenken will!“ Gott möchte uns die Liebe geben, die wir für diese Welt brauchen. Er möchte uns die richtigen Worte schenken, den Mut, anderen Leuten von Jesus zu erzählen, für sie zu beten und ihnen zu dienen.

Die Frage ist: Sind wir bereit, dem Ruf von Jesus zu folgen, den guten Kampf zu kämpfen? Sind wir bereit, anderen zu dienen, andere zu lieben, mit der Liebe, die Jesus uns vorgelebt hat? Wenn wir heute durch unseren Alltag gehen, dann stelle dir einmal selbst die Frage: Bist du bereit, den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen und am Ziel, am ewigen Leben festzuhalten?

Wenn ja, dann lass dich von Gott mit allem ausstatten, was du dafür brauchst!

Sei gesegnet!

„Den einzigen Kampf, den wir alle kämpfen müssen, ist der Kampf gegen das Böse“ (Papst Franziskus).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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